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Oberwalliser Ziegenzuchtverband
Kantonsstrasse 24
3903 Mund
Woher die Rasse ursprünglich kommt, ist nicht bekannt. Im Kanton Graubünden wird sie aber schon sehr lange gezüchtet. Behornung, Haarkleid und Körperbau decken sich jedoch mit der 1887 erstmals erwähnten Prättigauer und der Engadiner Ziege. Die heutige Bezeichnung Pfauenziege soll auf einen Schreibfehler zurückzuführen sein. So bezeichnete man die Ziege auch als Pfavenziege, aufgrund ihrer charakteristischen, dunklen Streifen, die sich von der Hornbasis, über die Augen bis hin zur Nase ziehen. Durch einen von einem Journalisten verursachten Schreibfehler wurde aus Pfavenziege Pfauenziege, was man im Nachhinein als wesentlich bessere Bezeichnung empfand, da es diesem als besonders schön empfundenen Tier gerecht würde. Weitere Bezeichnungen für diese Ziegenrasse waren grau-schwarze oder grau-schwarz-weisse Gebirgsziege, Colomba, Halbetscha oder auch razza nas. Die Bezeichnung Pfauenziege setzte sich jedoch durch.
In der Schweiz gibt es nur gerade ungefähr 300 Exemplare der Pfauenziege. Noch weniger waren es vor einigen Jahren gewesen. Nur dank der Initiative der Organisation „Pro Specie Rara“ konnte ein Aussterben der Rasse verhindert. Die Rasse gilt als gefährdet. Zurzeit gibt es rund 120 Züchter, die diese Rasse pflegen
Im Rahmen der 1938 in der Schweiz durchgeführten Rassenbereinigung für Ziegen wurde die Pfauenziege nicht als eigenständige Rasse anerkannt. Man hielt sie für eine Farbvariante der Bündner Strahlenziege. Spätere Blutgruppenuntersuchungen stellten heraus, dass die Pfauenziege sowohl mit der Bündner Strahlenziege als auch mit der Nera Verzasca Ziege verwandt ist und durchaus als eigenständige Rasse zu klassifizieren ist.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Pfauenziege ist im Kanton Graubünden und Tessin. Die Pfauenziege ist eine typische Gebirgsziege. Sie ist robust, widerstandsfähig und marschtüchtig. Die Milchleistung ist gering. Für einen Einsatz in der Landschaftspflege ist die Ziegenrasse besonders in bergigen Regionen geeignet. Sie klettert gerne, läuft viel, verträgt auch Minustemperaturen und ist genügsam.